Combined Cargo Terminals Moerdijk (im Folgenden CCT Moerdijk) bildet ein wichtiges Bindeglied in einer der erfolgreichsten Kooperationen bei der Kombination von Containerladungen ins Hinterland: dem „West-Brabant Corridor“. Dies ist eine Partnerschaft, die nicht nur den Teilnehmern und ihren Kunden viele Vorteile bietet, sondern auch in hohem Maße dazu beiträgt, die Überlastung des Rotterdamer Hafens zu verringern. In diesem Artikel erzählt Peter van Veelen alles über die Entstehung des „West-Brabant Corridor“, zu welchen Verbesserungen die Zusammenarbeit geführt hat, und er enthüllt auch das Geheimnis hinter dem gemeinsamen Erfolg.
Effizientere Abfertigung
CCT Moerdijk wurde vor mehr als sechzehn Jahren gegründet. Mit der Stauerei als Hauptaktivität ist CCT Moerdijk zu einer Organisation herangewachsen, die etwa 120 Personen beschäftigt und über 32 Hektar Land und 1.500 Meter an Kais verfügt. CCT ist ein Binnen-Hub zwischen Seehafen und Hinterland mit Zugang über Wasser, Schiene und Straße. Darüber hinaus fertigt CCT Moerdijk auch Seeschiffe ab und bietet Breakbulk-Aktivitäten an. Dazu gehören verschiedene Arten von Projektladungen wie Windmühlen, Big Bags usw. Im Rahmen seiner intermodalen Rolle ist CCT Moerdijk daher eine Zusammenarbeit mit BTT und OCT eingegangen. Mit der zentralen Planungsstelle am Standort Moerdijk ist CCT der Dreh- und Angelpunkt innerhalb des „West-Brabant Corridor“. Dies ist eine der erfolgreichsten Initiativen bei der Kombination von Frachtgütern, um einen effizienteren Umschlag von Containerströmen ins Hinterland zu gewährleisten.
Zunehmende Überlastung
Die zunehmende Überlastung des Hafens von Rotterdam führte bereits 2008 zu ersten Gesprächen über mögliche Partnerschaften. Peter: „Unsere Schiffe waren etwa vier bis fünf Tage unterwegs, da das Volumen nicht ausreichte, um Punkt-zu-Punkt-Fahrten durchzuführen. Eine Verspätung beim ersten Stopp führte häufig zu einem negativen Dominoeffekt bei den übrigen Lade- und Löschterminen. Dies nimmt nicht nur viel Zeit in Anspruch, sondern birgt auch das Risiko, dass die Kunden das Vertrauen in Ihren Barge-Dienst verlieren Damals führten mangelndes Vertrauen und ein rückläufiger Markt dazu, dass die Zusammenarbeit nicht ordnungsgemäß fortgesetzt werden konnte. Im Jahr 2017 wurden die Gespräche wieder aufgenommen, und die Eigentümer von CCT Moerdijk, Barge Terminal Tilburg (im Folgenden BTT) und Oosterhout Container Terminal (im Folgenden OCT) kamen zusammen, um die einzelnen Volumina zu vergleichen. Wie sich herausstellte, passten diese gut zusammen. Peter: „Wir traten dann in Dialog mit den Seeterminals und widmeten uns der Zusammenarbeit mit der Hafenbehörde. Mit der wachsenden Zahl der beteiligten Parteien wuchs auch das Vertrauen, und die Seeterminals sicherten uns feste Zeitfenster zu.“
Pioniere
Geschäftsführer Wil Versteijnen und Luc Smits waren jedoch der Meinung, dass die Entwicklungen nicht schnell genug voranschritten, und beschlossen im Januar 2018, nicht zu warten und einfach loszulegen. Die Planer, damals noch vor Ort in Tilburg, standen zum damaligen Zeitpunkt vor einer großen Veränderung der Arbeitsmethoden. Nicht nur die Volumina waren um ein Vielfaches höher, es wurden auch andere Fahrmethoden (Fenster, Punkt-zu-Punkt-Fahrten) eingesetzt. Innerhalb von anderthalb Monaten wurden jedoch die ersten Strukturen sichtbar, und die Termine wurden weiter ausgebaut und die Fahrpläne angepasst. Im Juni desselben Jahres tritt OCT dem „Corridor“ bei, und es wird beschlossen, von einem zentralen Punkt aus und mit einem zentralen System zu arbeiten. Die Planung zieht nach Moerdijk um und Modality liefert das zentrale WBC-System mit einer sehr modernen Schnittstellentechnologie zwischen der WBC-Zentrale und den Modality-Systemen der Partnerterminals CCT, BTT und OCT.
„Die Bündelung unserer Kräfte hat zu einer höheren Zuverlässigkeit und einer Verbesserung unseres Service geführt. Wir sehen auch eine Verbesserung der Leistung unserer Schiffe.“
Höhere Zuverlässigkeit, bessere Leistung
Die Kombination der Volumina von CCT, BTT und OCT ermöglicht es, angepasste und eigene Routen zwischen den Seeterminals und den Hinterlandterminals zu befahren. Die ersten Auswirkungen der Initiative sind deutlich sichtbar. Die Hafenbehörde berichtet von einer deutlichen Verkürzung der Hafenaufenthaltszeit und auch die Reaktionen der Kunden sind überwiegend positiv. Peter: „Die Bündelung unserer Kräfte hat zu einer höheren Zuverlässigkeit und einer Verbesserung unseres Service geführt. Wir sehen auch eine Verbesserung der Leistung unserer Schiffe. Wir messen zum Beispiel die Belegungsrate, die Abfertigungszeiten an den Terminals und kontrollieren, ob sich alle an die getroffenen Vereinbarungen halten. Kurzfristig sehen wir jedoch immer noch einen Anstieg des Selbstkostenpreises. Wir sehen diese Erhöhung als eine Investition in den Service und die Zuverlässigkeit unserer Dienstleistungen. Langfristig trägt eine hohe Zuverlässigkeit zu einem höheren Volumen und damit zu einer Senkung des Selbstkostenpreises bei.“
Erweiterung mit Alpherium
Seit kurzem ist auch das Terminal in Alphen aan den Rijn, besser bekannt als Alpherium, an das Netzwerk angeschlossen. Der begrenzte Tiefgang auf der Route Moerdijk – Alphen aan den Rijn bedeutet, dass nur kleinere Schiffe (und damit kleinere Volumina) befördert werden können. Durch den Umschlag der Container am Hub in Moerdijk profitiert das Alpherium von den kombinierten Volumina und erfährt auch weniger Überlastung im Hafen von Rotterdam. Darüber hinaus läuft nun in Zusammenarbeit mit Heineken ein Projekt zur Befüllung der leeren Exportcontainer mit leeren Bierflaschen, die an die Fabrik in Zoeterwoude geliefert werden sollen. Die Glasfabrik, in der die Bierflaschen hergestellt werden, befindet sich neben dem Terminal in Moerdijk. Durch die Befüllung der leeren Exportcontainer aus Rotterdam mit leeren Flaschen in Moerdijk werden die Straßenkilometer zwischen der Heineken-Fabrik in Zoeterwoude und der Glasfabrik in Moerdijk auf die Strecke Alphen – Zoeterwoude beschränkt. Da nun täglich etwa sieben Lkw auf- und abwärts fahren, führt die Verkürzung der Strecke nicht nur zu einer erheblichen CO2-Reduktion, sondern auch zur Vermeidung von Leertransporten.
„Man muss es wagen, über seinen eigenen Schatten zu treten und den Mut haben, mit seinen Konkurrenten über Lösungen nachzudenken.“
Das Geheimnis des Erfolgs
Nicht alle Kooperationsprojekte sind so erfolgreich wie die des „West-Brabant Corridor“. Als wir Peter nach dem Geheimnis hinter dem Erfolg fragen, antwortet er wie folgt: „Vertrauen spielt dabei eine wichtige Rolle. Man muss es wagen, über seinen eigenen Schatten zu treten und den Mut haben, mit seinen Konkurrenten über Lösungen nachzudenken. Das Interesse des Kunden sollte das Interesse des Konkurrenten überwiegen. Man muss offen für die Zusammenarbeit mit der Konkurrenz sein. Momentan sind wir der einzige Korridor, der eine Partnerschaft auf dieser Ebene eingegangen ist, d.h. mit gemeinsamer Planung in einem gemeinsamen System usw. Dieses Niveau der Zusammenarbeit stellt sicher, dass man maximale Effizienz erreicht und das Beste aus der Zusammenarbeit herausholen kann.
Nächste Schritte
Der nächste Schritt zur weiteren Optimierung der Barge-Dienste wird die Automatisierung der Planung sein. Derzeit wird noch manuell geprüft, wie Container dem effizientesten Lichter zugewiesen werden können. Darüber hinaus will sich CCT Moerdijk selbst auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz weiterentwickeln. Eine weitere Automatisierung soll helfen, Arbeitsprozesse so weit wie möglich zu unterstützen und zu vereinfachen. Außerdem ist eine Rahmenerneuerung geplant, und der Bahnterminal wird von zwei auf drei Gleise erweitert, um den neuen Zuglängenrichtlinien zu entsprechen.
Sind Sie neugierig auf die Automatisierung und Technologie, die zum Erfolg dieser Zusammenarbeit beigetragen haben? Kontaktieren Sie uns und wir geben Ihnen einen Blick hinter die Kulissen.