In einem früheren Artikel haben wir die Automatisierungsmöglichkeiten für Binnenterminals auf der Landseite erläutert, insbesondere durch die Digitalisierung und Automatisierung von Stapel-Regeln. Auch für das Be- und Entladen von Containern auf dem Wasser gibt es verschiedene Automatisierungslösungen. So kann beispielsweise die Arbeit von Kranführern und Binnenschiffsbetreibern durch das automatische Einlesen von Be- und Entladelisten und Stauplandaten erleichtert und effizienter gestaltet werden. Auch bei der Kai-Planung und Arbeitsvorbereitung gibt es Möglichkeiten, die Arbeit zu vereinfachen und mehr Übersicht zu schaffen. In diesem Artikel stellen wir Ihnen eine Reihe von Automatisierungslösungen für das Be- und Entladen von Containern an der Wasserseite vor.
Automatisches Lesen der Be- und Entladeliste
Zwischen dem Binnenschiffsbetreiber und/oder der Shortsea-Reederei, dem Schiff und dem Terminal werden verschiedene Arten von Nachrichten ausgetauscht. Der Binnenschiffsbetreiber oder die Shortsea-Reederei übermittelt die vorläufige Be- und/oder Entladeliste sowohl an das Schiff als auch an den Terminal.
Ein Binnenschiffsbetreiber sendet die Be- oder Entladeliste in Form einer IFTMIN-BICS Nachricht an das System des Binnenschiffs. Für den Binnenterminal erstellt der Binnenschiffsbetreiber jetzt oft einen Ausdruck der Be- und Entladeliste aus dem Modality-System und sendet sie als Excel-Liste oder PDF an den Binnenterminal.
Die Shortsea-Reederei sendet die Ladeliste normalerweise in Form einer EDI-Nachricht (COPRAR-Load) an das Terminal. Die Übermittlung der Entladeliste erfolgt häufig auch in Form einer EDI-Nachricht (COPRAR-Discharge).
Die Kommunikation zwischen dem Binnenschiffsbetreiber und/oder der Shortsea-Reederei und dem Binnenterminal kann auf verschiedene Weise automatisiert werden. Dadurch können EDI-Nachrichten (COPRAR-Load/Discharge) automatisch von dem Modality-System des Terminals gelesen werden. Es ist auch möglich, die Kommunikation zwischen dem System des Binnenschiffs- oder Shortsea-Betreibers und dem Modality-System des Terminals über eine direkte API-Verbindung herzustellen.
Automatisches Einlesen und Senden von Stauplandaten
Wenn der Schiffsführer die Be- und Entladedaten vom IFTMIN-BICS erhält, nutzt er diese Informationen, um eine Stabilitätsberechnung und damit auch einen Stauplan zu erstellen. Die Daten aus dem Stauplan (auch „bayplan“ genannt) können in einer EDI-Nachricht an das Terminal gesendet werden. Diese auch als BAPLIE (BAyPlan Including Empties)-Nachricht bekannte EDI-Nachricht gibt an, welche Container sich an welchem Ort im Schiff befinden. Der Schiffsführer (sowohl im Shortsea-Verkehr als auch im Binnenschiffsverkehr) übermittelt dem Binnenterminal den Stauplan, und zwar sowohl den einlaufenden als auch den auslaufenden Stauplan, so dass das Terminal einen aktuellen Überblick über die Aufteilung des Schiffes hat. Auf diese Weise weiß der Kranführer am Terminal genau, welche Container sich an welchem Ort auf dem Schiff befinden, und der Terminalbetrieb kann rechtzeitig sicherstellen, dass die richtigen Container auf der Grundlage des ausgehenden Stauplans zum Laden bereitstehen.
Nach dem Entladen beginnt der Kranführer mit dem Beladen des Schiffes. Die Position der geladenen Container wird in der Modality-Krananwendung erfasst. Wenn alle Container geladen sind, sendet das Terminal eine BAPLIE-Nachricht an das Schiff, die die Stauplanpositionen der geladenen und der an Bord verbleibenden Container enthält.
Modality bietet Systemfunktionen zum automatischen Lesen von BAPLIE-Nachrichten sowohl für Binnenschiffe als auch für Shortsea-Schiffe. Wir haben auch ein Stauplan-Modul entwickelt, mit dem der Kranführer in einer grafischen Übersicht sehen kann, wo sich die Container im Schiff befinden. Es ist auch möglich, beladene Container im Stauplan per Touchscreen zu bestätigen.
Grafische Übersichten sorgen für eine effizientere Kai-Planung
Neben dem automatischen Einlesen von Be- und Entladelisten und Stauplandaten sind grafische Übersichten ein hervorragendes Instrument zur effizienteren Durchführung von Arbeiten.
So haben wir zum Beispiel das Modul ‚Kai-Planung‘ für Terminals entwickelt. Der Kai-Plan bietet einen grafischen Überblick über die Belegung der Kais. Diese Übersicht zeigt die Kailänge(n) auf einer Achse und eine Zeitleiste auf der anderen Achse. Abhängig von der durchschnittlichen Anzahl der Bewegungen pro Stunde berechnet das Modality-System den Zeitraum, in dem das Schiff den Kai belegt. Die Kai-Planung verfügt daher über ein gutes Verständnis für die Belegung, wenn sie Vereinbarungen mit Binnenschiffen und Schiffen trifft.
Es ist auch möglich, eine grafische Terminalübersicht in das System zu integrieren. Diese zeigt dann die im Terminal befindlichen Container mit ihrer Position und einer Einfärbung ihrer Eigenschaften (z. B. Reederei, Gewicht, Planung) an.
Die Arbeitsvorbereitung kann diese grafische Terminalübersicht nutzen, um auf einen Blick zu sehen, wo sich die zu ladenden Container befinden.
Die Verwendung des Webmoduls Voyage Monitor unterstützt die Arbeitsvorbereitung
Neben der grafischen Terminalübersicht ist der Voyage Monitor auch ein nützliches Modul zur Unterstützung der Arbeitsvorbereitung. Diese Web-Übersicht bietet dem Terminalpersonal eine übersichtliche Liste, in der es genau sehen kann, wann welches Schiff an welcher Kaiposition erwartet wird und wie viele Umschläge durchgeführt werden müssen. In der Praxis sehen wir oft, dass der Voyage Monitor auf einem großen Bildschirm in verschiedenen Räumen angezeigt wird. Auf diese Weise haben nicht nur der Außenbetrieb, sondern auch Planer und Management ein klares Bild von der aktuellen Kaibelegung und dem Fortschritt der Arbeiten.
Die Kommunikation zwischen Binnenschiffsbetreibern, der Shortsea-Reedereien und den Binnenterminals kann auf verschiedene Weise automatisiert werden. Darüber hinaus stehen nützliche Module zur Verfügung, um den Terminalbetrieb an der Wasserseite effizienter zu gestalten und mehr Einblicke zu gewinnen. Möchten Sie mehr über unsere Automatisierungslösungen für die Be- und Entladung von Containern an der Wasserseite erfahren? Unsere Verkaufsabteilung informiert Sie gerne über die Möglichkeiten und die Verbindungen zu bestehenden Systemen Nehmen Sie direkt Kontakt mit unserer Verkaufsabteilung auf unter sales@modality.nl oder unter +31 (0) 180 531 035.